PRESSEMITTEILUNG NABU NRW | NR 37/24 | 14. JUNI 2023

Statement zur heutigen Abstimmung im Bundesrat zur Zulassung von Glyphosat in Wasserschutzgebieten
Glyphosat im Trinkwasser – nein danke!
NABU NRW: Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, muss weiter Ziel bleiben
________________________________________________________________

Düsseldorf – Der Bundesrat hat heute den Antrag des Agrarausschusses zur Änderung der Pflanzenschutzanwendungsverordnung abgelehnt. Damit bleibt das Anwendungsverbot für glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel in Wasserschutzgebieten weiter bestehen. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung hatte noch ein Totalverbot des Herbizids vorgesehen. Das ist mittlerweile vom Tisch. Nun sollte auch noch der Kompromiss aufgeweicht werden. Landwirtschaftsministerin Gorißen hatte den Antrag unterstützt, obwohl auch der Koalitionsvertrag der Landesregierung NRW eine „sachgerechte Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes“ als Ziel ausgibt.

„Es ist völlig unverständlich, dass Gifte, die zum Absterben von Pflanzen führen, nachweislich zum Insektensterben beitragen, Flüsse, Seen und andere Gewässer kontaminieren und schädliche Auswirkungen auf empfindliche aquatische Ökosysteme haben, nun sogar in so sensiblen Gebieten wie Wasserschutzgebieten wieder eingesetzt werden sollen“, so Prof. Dr. Anna von Mikecz, Ökotoxikologin und stellvertretende Vorsitzende des NABU Nordrhein-Westfalen. Glyphosat und seine Abbauprodukte wie AMPA sind wasserlöslich und können ins Grundwasser gelangen, was die Trinkwasserqualität beeinträchtigen kann. Hier wurde wieder einmal versucht, den kurzfristigen wirtschaftliche Nutzen über eine langfristige Erhaltung von wertvollen Naturgütern wie reinem Wasser zu stellen, kritisierte der NABU NRW die Änderungsabsichten heute in Düsseldorf.

Der NABU begrüßt deshalb die heutige Entscheidung des Bundesrates und appelliert an die Landesregierung, im Zuge der derzeitigen Erarbeitung der „Reduktionsstrategie Pflanzenschutz“ für das Land NRW eine deutliche Reduzierung von Toxizität und Menge der ausgebrachten Pflanzenschutzmittel auf den Weg zu bringen.

Für Rückfragen:
Prof. Dr. Anna von Mikecz, stellvertretende Vorsitzende NABU NRW, mobil: 0162 733 77 63

Möchten Sie keine Pressemitteilungen mehr von uns erhalten, schreiben Sie bitte eine kurze E-Mail an presse@nabu-nrw.de.  

________________________________________________________________

NABU NRW-Pressestelle  
Elisabeth Stanzl | Birgit Königs    
Tel. +49 (0)211 15 92 51-13 | -14
E-Mail: Presse@NABU-NRW.de  

NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V. Landesverband NRW
Pressestelle der Landesgeschäftsstelle
Völklingerstr. 7-9, 40219 Düsseldorf

Vorsitzende. Dr. Heide Naderer, Landesgeschäftsführer: Jonas Krause-Heiber
VR 12049, Amtsgericht Düsseldorf

 

 

bedrohte Ackerwildkräuter: Saat--Wucherblume, Klatschmohn, Kornblume Foto: Karin Bohrer